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"PSYCHICAL RESEARCH - RICERCA PSICHICA "
Montag, 23. Februar 2015
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Freitag, 9. Januar 2015
Die
Geheimnisse des Gehirns:
Arzneien,
phantastische Moleküle, elektrische Stimulationen und spiritistische
Psychologie… neue Entdeckungen über die Mechanismen und Möglichkeiten des
Gehirns.
„Die Studien haben gezeigt,
dass unser Körper Substanzen wie z.B. die „Endorphine“ produziert. Diese
phantastischen Moleküle sind in der Lage, den Schmerz zu unterdrücken, Euphorie
zu erzeugen, sowie die Launen und die Gemütszustände zu verändern.“
Das Gehirn, dieser zum
Großteil noch unerforschte Planet, besteht aus ca. zwanzig Milliarden Neuronen,
mehrere zehn Milliarden Gliazellen mit einer astronomischen Anzahl von
Verbindungen und Reaktionsfähigkeiten von Tausendstelsekunden; dieses Gehirn
besitzt effektive und potentielle Fähigkeiten, die zum größten Teil unbekannt
sind und nicht einmal vermutet werden.
Die Neurobiologie bestätigt,
dass der Mensch das Gehirn in ungenügendem Maße und auf irrationelle Art
anwendet. Die Neurobiologen werden oftmals selbst von den unermesslichen
Möglichkeiten des Nervensystems überrascht. Die Tatsache, dass sie dieser
äußerst wichtigen Struktur so große Aufmerksamkeit schenken zeigt uns, wie
notwendig es ist, die grundlegenden Mechanismen, die das Weiterleiten und
Übermitteln der Informationen an das Gehirn bestimmen, festzustellen und
kennenzulernen.
Die Informationen, die als
elektrische Impulse von den Sinnesorganen wahrgenommen und übermittelt werden,
durchqueren das Netzwerk der Nerven und gelangen dann in das Gehirn, wo sie
verarbeitet und analysiert werden. Ihre Bedeutung wird mittels vorangegangener
Erfahrungen und den eigenen genetischen Programmen abgewägt; das Ergebnis
dieser Analyse wird dann in einer Reaktion umgesetzt, bei der die Gesamtheit
Mensch (Geist, Psyche und Soma) beschäftigt ist und auf die Umwelt „einwirkt“.
Diese „Tätigkeit“ ist der
angeborene Mechanismus des Lernens, des Anpassens und der Evolution, der dank
des Nervensystems seine Funktion ausübt. Das Überleben des Menschens und seiner
Art wird durch diese Funktion und der nachfolgenden Anstrengung „zu handeln“
dadurch gewährleistet, dass der ganze Organismus an die ständigen und
unterschiedlichen Situationen angepasst und geformt wird.
Um zu überleben muss der
Organismus jedoch in jedem Augenblick durchhalten und den häufigen Belastungen
entgegentreten können. Seine Strukturen (Nervensystem, Hormonsystem,
Immunsystem und Gehirn) müssen gesund und bereit sein, damit das innere
Gleichgewicht (die Homöostase) angesichts dieser ständigen Veränderungen gewährleistet
und bewahrt wird.
Für den Menschen sind die
psychosozialen Reize – die Ergebnisse des Austausches und des Zusammenlebens
mit anderen Personen, mit einer Gruppe oder den sozialen Strukturen, zu denen
er gehört – die wichtigsten Faktoren für ein Ab- oder Verändern des
Gleichgewichts.
Die emotionale Reaktion wird
also zum Vermittler zwischen psychosozialen Reizen und dem Menschen in seiner
Gesamtheit, indem sie sich als offensichtliche Ursache der Anpassungsreaktionen
an das eigene soziale Umfeld erweist.
In den vorangegangenen
Artikeln haben wir einige Ursachen und die dazugehörigen Folgen für den
menschlichen Organismus, hervorgerufen von einem durcheinander geratenen und
aus dem Gleichgewicht gebrachten Nervensystem untersucht. Außerdem betrachteten
wir die maßgebliche Belastung des Körpers durch die Psyche und die unmittelbare
Notwendigkeit präzise Techniken zur Wiederherstellung des psychophysischen und
energetischen Gleichgewichts anzuwenden, um die Homöostase des Organismus
wieder in Ordnung zu bringen.
Diese Techniken bedienen
sich der dem Menschen eigenen Fähigkeiten und können, mit Hilfe des „Willens“
eingreifen und das natürliche Gleichgewicht wiederherstellen, das bereits ein
Erbgut des Menschen ist.
Wir haben das Konzept der
Krankheit, oder besser der Störung des Gleichgewichts vorgestellt,
hervorgerufen zum Großteil von Stress, von angestauten und niemals entladenen
Spannungen und von Energieblockaden, die präzise Punkte betreffen, nämlich die
Körperplexus, die für das richtige Fließen der Energie und die Energiezufuhr
der Organe verantwortlich sind. Sehr oft ist die Unfähigkeit des Einzelnen,
seine Emotivität angemessen und ausgewogen zu steuern, die Basis der
Krankheiten.
Es sind nicht die
Vorkommnisse und Probleme des Lebens die das Auftreten von Krankheiten
begünstigen, sondern die Art und Weise, wie man damit umgeht und wie man auf
sie reagiert.
In diesem Artikel behandeln
wir indes einige Krankheiten, die allgemein als psychisch eingeordnet werden
und bei denen die Anpassung und Wechselbeziehung zwischen Gehirn und Umwelt
fortwährender und subtiler sind, sowie die gegenwärtigen Anstrengungen der
Neurobiologie und der Psychiatrie Behandlungsmöglichkeiten für diese Störungen
zu finden. Außerdem sprechen wir über die Ergebnisse, die Vita Nuova bis heute
mit Hilfe von Techniken zur Wiederherstellung des psychophysischen und
energetischen Gleichgewichts erzielt hat.
Diese mentalen Störungen
umfassen die Neurosen (wie z.B. Angstzustände, Depression und Hysterie, bei der
die betreffende Person zur „wirklichen Welt“ in gleicher Beziehung steht, wie
eine normale Person, aber es gelingt ihr nicht, erfolgreich auf sie
„einzuwirken“) und die Psychosen (bei denen die Schizophrenie wohl das
markanteste Beispiel ist).
Bei Psychosen ist die Welt der betreffenden Person,
zumindest für einen sehr langen Zeitraum, nicht mehr normal. Die betreffende
Person lebt in einer anderen Welt, deren Bestandteile meistens vom Patienten
selbst geschaffen wurden und sie bestehen aus Bruchstücken der „realen Welt“,
die durch einen vielseitigen Vexierspiegel gesehen werden und die dem gewandten
Beobachter in Form von Halluzinationen und Illusionen erscheinen.
Der Wissenschaftler, der
sich in dieses düstere Gebiet wagt, findet sich benachteiligt, weil Psychologie
und Psychiatrie im Allgemeinen den Menschen ohne Körper studieren; mit anderen
Worten, sie kümmern sich um alle Aspekte des Verhaltens, um das Herstellen
einer Beziehung zwischen dem „mentalen“ und dem „zerebralen“ Zustand und
versäumen es dabei, die Wechselwirkungen mit dem Soma miteinzubeziehen.
Sie ignorieren die
zahlreichen Signale, mit denen die Psyche den Körper ständig bombardiert,
erzeugen neue Reaktionen und besitzen noch nicht die Instrumente, mit denen man
neue Lösungen finden und bessere Ergebnisse erzielen könnte.
Gewiss ist die Wirkung
einiger Medikamente auf das Verhalten von Labortieren sehr wichtig und muss
ernsthaft berücksichtigt werden, wie z.B. physikalische und chemische
Behandlungen, deren erklärter Zweck es ist bestimmte mentale Verstimmungen „zu
lindern und zu heilen“, doch die Reihe der mentalen Verstimmungen und
Krankheiten des Menschen ist unvergleichbar reicher und komplexer.
Immerhin ist die Dokumentation
dieser Behandlungen, die zum Großteil in den letzten Jahrzehnten überarbeitet
und dem Menschen auch verabreicht wurden, sicherlich kein Verzeichnis
bemerkenswerter Erfolge, obwohl die Behandlung mit Psychopharmaka viele
Sektoren der Psychiatrie umgestürzt hat.
Glücklicherweise ist man
heute weitgehendst von Behandlungstechniken abgekommen, die jene Nervenbahnen,
die die Frontallappen des Gehirns mit dem restlichen Gehirn vereinen,
durchtrennen (Leukotomie), oder aber weite Teile der präfrontal Cortex entfernen (Lobotomie).
Die Technik der Leukotomie
wurde in den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts in Portugal, von E.
Moniz ausgearbeitet und dann in den Vierziger- und Fünfzigerjahren weitgehend
von Großbritannien und den U.S.A übernommen.
Im Jahre 1949 wurden in
England und Wales bis zu 1.200 Patienten einer Leukotomie unterzogen und 1959
erreichte die Anzahl der Fälle immer noch fast 400. Bei den Nachforschungen und
Kontrollen, die über etliche Jahre durchgeführt wurde, wurde keine bedeutende
Verbesserung des Krankheitsbildes gegenüber Patienten, bei denen keine
Leukotomie vorgenommen wurde, festgestellt.
Außerdem kann der Verlust
einer so wichtigen Teilregion des Gehirns gefühlsmäßiges und geistiges
Zurückbleiben, verminderte Kreativität, Egoismus, Geiz und noch unzählige
andere, zweifelsohne schädliche Nebenwirkungen hervorrufen.
Man versuchte neue Lösungen,
u.a. Elektroschock, der auch heute noch eine Standardbehandlung bei einigen
Formen von Depression ist, besonders bei den Fällen, bei denen eine Therapie
mit Psychopharmaka nicht schnell anspricht.
Die Anwendung einer solchen
Therapie ist, als wenn man ein kaputtes Radio mit Fußtritten richten, oder
einen defekten Rechner durch Ausschluss einiger seiner Stromkreise reparieren
wollte.
Auch wenn viele den
therapeutischen Wert des Elektroschocks akzeptieren, sind andere der Meinung,
dass eine so heftige und grobe Behandlung, die die Gehirnstruktur verändern
soll, nicht in der Lage sei, viel über die neurobiologischen Grundlagen der
mentalen Krankheiten zu sagen, die geheilt werden sollten.
Danach kam der große Boom der
Psychopharmaka, die in vier große Klassen unterteilt werden können: Sedativa, Tranquilizer,
Antidepressiva und Psychotomimetika.
Die Sedativa haben, wenn man
sie in starken Dosen verabreicht, eine hypnotische (einschläfernde) Wirkung; in
geringeren Dosen werden sie zur Abschwächung von Aufregung, Unruhe und
Übererregtheit verabreicht.
Mit den Barbituraten kommen
wir in den Bereich der Pharmaka, die eine physiologische Gewöhnung bewirken,
d.h., ihre Einnahme kann die Biochemie von Körper und Gehirn so weit verändern,
dass das System, um normal funktionieren zu können, von dem Präparat abhängig
wird. Wie man weiß, wirkt die biochemische Aktion der Barbiturate auf das
oxidative System, welches die Zellenergie erzeugt ein und senkt die elektrische
Aktivität sowohl des Netzwerkgebildes, das am Wach-Schlaf-Zyklus beteiligt ist,
als auch die der Gehirnrinde.
Anders als die Sedativa, haben
die Tranquilizer eine beruhigende Wirkung und schwächen Angst- und
Spannungszustände ab, ohne dabei den Bewusstseinsgrad zu senken, einige können
sogar den Wachsamkeitssinn steigern. Sie werden wie die Barbiturate in großen
Mengen verwendet und es scheint, dass sie die elektrische Tätigkeit beim Hypothalamus
und beim limbischen System unterbinden, die synaptische Übertragung des
autonomen Nervensystems verringern und die Körpertemperatur senken.
Zu den Kategorien von
Medikamenten, die die allgemeine Phantasie am meisten anregten und die sehr
weit verbreitet sind, gehören auch die Amphetamine. Diese wirken auf das
Netzwerkgebilde ein, mit der Wirkung, dass sie die Tätigkeit des sympathischen
Nervensystems reproduzieren, den Herzschlag erhöhen und ein Nervositätsempfinden
hervorrufen.
Viele Menschen machen von
ihnen unangemessenen Gebrauch: um sich einem schlechten Tag zu stellen, um eine
Prüfung zu schreiben, um einen sportlichen Wettkampf zu gewinnen oder um auf
eine Party zu gehen, die die ganze Nacht dauert.
Die Amphetamine scheinen
eher als Stimulans zu wirken, statt als Antidepressivum. Diese Stimulantia
vermitteln ein Gefühl der Lebhaftigkeit, bekämpfen Anstrengung und
Schläfrigkeit und steigern die Selbstsicherheit und die Entscheidungsfähigkeit.
Es scheint, als ob sich die
Begeisterung der Ärzte für deren Verabreichung in letzter Zeit abgekühlt hat.
Die potentiellen Risiken der
Psychopharmaka sind beträchtlich, weil die Anwendung dieser chemischen
„Geschosse“ um Humor und Verhalten zu verändern, den Schlaf zu fördern oder
Euphorie auszulösen Abhängigkeit, Toxizität, totale Ausschaltung des Willens
und die elektrische Beseitigung einiger wichtiger Apparate des Gehirns
verursachen.
Die natürlichen Systeme zur
Wiederherstellung des Gleichgewichts werden entweder verändert, manchmal außer
Kraft gesetzt oder so weit zusammengepresst, dass der Person die Anstrengung
gleichgültig wird und deshalb, weil sie gehemmt ist „zu handeln“, unterdrückt
sie die Funktion der Anpassung, des Lernen, des Entwickelns und der Evolution,
die ihr eigen ist.
Leider bietet die aktuelle Situation keine sofortigen und
trostbringenden Lösungen und auch in dem Bereich der Psychologie, der
sogenannten Seelenwissenschaft, gehen die Meinungen weit auseinander und sie
ist in verschiedene Lehrmeinungen aufgesplittert, die sich untereinander weder
über die Ursachen, noch über die Therapiemethoden zur Heilung von
Geisteskrankheiten einig sind.
Es gibt jedoch einen neuen
Hoffnungsschimmer dank der Psychoneuroimmunologie, einer neuen medizinischen
Wissenschaft, die die Wechselwirkungen zwischen Psyche und Körper studiert und
interessante Entdeckungen gemacht hat.
Die Persönlichkeit besteht
aus der Intelligenz, dem Gedächtnis, der kreativen Fähigkeit und sie erzeugt
die Verhaltensweise, wobei letztere die Persönlichkeit „in Aktion“ ist, d.h. die
sich verwirklichende Persönlichkeit, die sich dem Leben stellt.
Wenn die Persönlichkeit
stark, wirkungsvoll, gebildet und in der Lage ist, guten Gebrauch von den
Problemen des Lebens zu machen, sich neu aufzuladen, selbstkritisch zu sein und
ihre eigenen Programme, Wünsche und Ziele zu überprüfen, so wird es ein
unvoreingenommenes, ausgeglichenes Verhalten sein, das in der Lage ist, sich
dem Stress, der Scheinheiligkeit und dem
Unglück entgegenzustellen.
Die Reaktionen auf die
unterschiedlichen Lebenslagen können zweierlei sein: sie können sich erstens als
Kummer, Leid und Unwohlsein ausdrücken, wobei das Adrenocorticotropin (ACTH
Hormon) ansteigt und seinerseits den Kortisonspiegel ansteigen lässt. Die
zweite Reaktionsart charakterisiert sich durch ein sofortiges, funktionsfähiges
und selbstkritisches Eingreifen und dem Aufwerten der persönlichen und
umweltbedingten Ursachen, die das stressige Ereignis bestimmt haben. In diesem
Fall steigt der Spiegel eines „Endorphin“ genannten Hormons an, das Sicherheit,
Selbstachtung, Optimismus und Lebenslust fördert.
Wenn der Mensch lernt, mit
dem Stress richtig umzugehen, wird er sowohl weniger anfällig für
psychosomatische Krankheiten sein, als auch weniger Ängste, weniger Neurosen,
weniger Aggressivität und weniger Neigung zur Gewalttätigkeit haben.
Die Gelehrten haben
bewiesen, dass unser Körper Substanzen wie das Endorphin nur dann produziert, wenn
das Verhalten ausgeglichen und „aktiv“ ist und zwar indem es diesen
phantastischen Molekülen gestattet, in unserem Gehirn, im Knochenmark und in
unserm Blut zu zirkulieren. Diese wunderbaren Moleküle sind in der Lage, den
Schmerz zu eliminieren, indem sie auf das zentrale und periphere Nervensystem,
auf die Verdauung, auf das Hormonsystem und auf den Fortpflanzungsapparat
einwirken, wobei sie Euphorie erzeugen und den Gemütszustand, sowie die Art des
Humors verändern.
Die wahrscheinlich
interessantesten Forschungen am Gehirn sind wohl jene über das elektrische
Stimulieren des Gehirns.
Mit einer Reihe von
brillanten experimentellen Forschungen, die ihm im Jahre 1949 den Nobelpreis einbrachten
zeigte Hess, dass das elektrische Stimulieren von Nervenbahnen bei Katzen in
der Lage ist, autonome Funktionen, Positionen, Gleichgewicht, Bewegung, Schlaf,
Furcht und Wut zu beeinflussen, wobei er zum ersten Mal die Möglichkeit ans
Licht brachte, auf diese Weise psychische Äußerungen, wie z.B. die
Aggressivität, herbeiführen zu können.
Ausgefeiltere Techniken haben
wissenschaftlich bewiesen dass, wenn wir in das Gehirn eines Tieres elektrische
Impulse senden, wir nicht nur die Beweglichkeit der Gliedmaßen, die Funktion
der Organe, den Tastsinn, die Sicht und den Geruchssinn beeinflussen, sondern
auch die Laune verändern und Gefühle des Zorns, der Angst und der Freude
hervorrufen können.
José Delgado, der diese
Methode weitgehend angewandt hat ist der Meinung, dass die laufenden Forschungen
uns zu folgendem Ergebnis gebracht haben: mittels elektrischer Energie kann man
Bewegungen, Emotionen und Verhalten von Tieren, wahrscheinlich auch von
Menschen, beeinflussen und steuern.
Einige, bei Tieren
angewandte Techniken, werden beim Menschen zu therapeutischen Zwecken benutzt.
Gegenwärtig ist die
Mikrochirurgie mit den entsprechenden Instrumenten und ohne Schaden für den
Patienten in der Lage, jeglichen Gehirnabschnitt mit subtilen Elektroden zu
erreichen und diese dort tage- oder wochenlang zu belassen. Diese
Vorgehensweise gestattet nicht nur den Sitz, von dem einige Beschwerden, deren
Ursache Krankheiten des Nervensystems sind, ausgehen zu lokalisieren, sondern
auch einige organische und psychische Erkrankungen, wie z.B. einige Formen der
Epilepsie, spastischer Erkrankungen und
einiger Verhaltensstörungen, die auf keine andere Behandlung ansprechen,
günstig zu beeinflussen.
In diesem Zusammenhang ist es
übrigens von Vorteil nochmals daran zu erinnern, dass eine amerikanische
Zeitschrift, die Psychologie Today,
schon vor einiger Zeit eine sensationelle Nachricht über dieses elektrische
Stimulieren, in diesem Fall dem Stimulieren des Schmerzkontrollzentrums innerhalb
eines winzigen Gebietes inmitten des Gehirns, veröffentlich hat.
Selbst wenn die Forscher bis
heute noch nicht genau verstanden haben, wie dieses Zentrum funktioniert, so
sind die Ärzte doch dazu in der Lage, es mit elektrischen Ladungen zu
stimulieren, damit sie „Endorphine“ freisetzen und dadurch chronische Schmerzen
lindern.
Und genau das ist Dennis Hough, einem Krankenpfleger der
psychiatrischen Abteilung eines amerikanischen Krankenhauses passiert: 1976
wurde er von einem Patienten mit solcher Wucht auf den Rücken geschlagen, dass
drei Bandscheiben schwer beschädigt wurden.
Fünf Jahre später und nach
zwei gescheiterten Operationen war Hough ans Bett gefesselt, hatte ständig
stechende Schmerzen in den Beinen, im Rücken, in den Schultern und er litt an
einer Depression, die ihn an den Rand des Selbstmordes brachte. Genau zu dieser
Zeit experimentierten die Ärzte zum ersten Mal mit einer Technik, bei der
Elektroden in das Gehirn eingepflanzt werden. Hough unterzog sich dieser Operation
und kann heute, durch das Funksignal eines Senders, der sich in einem Gürtel
befindet, viermal täglich die Endorphinausschüttung stimulieren.
Es gibt viele Beispiele
elektronischer Instrumente, mit denen man die Funktion einiger lebenswichtiger,
physiologischer Mechanismen aufrechterhalten kann, wie z.B. die
Herzschrittmacher oder künstliche Organe, die exakt die elektrischen oder
magnetischen Gesetze ausnutzen, denen auch unser Körper unterliegt.
Wir möchten unsere Leser
daran erinnern, dass dieses Thema in den Ausgaben 57 und 58 unserer Zeitschrift
ausführlich behandelt wurde und dass die Psychobiophysik seit geraumer Zeit
ihre Kenntnisse über etwas vertieft und auch experimentiert hat, was
Mikrochirurgie und Neurobiologie erst gerade dabei sind zu entdecken.
Die Forschungen der
Psychobiophysik beweisen, dass das Netzwerk unseres Nervensystems von elektrischen
Strömen durchlaufen wird die, unter Befolgung der Amperegesetze, kreisförmige
und miteinander verkettete Magnetfelder erzeugen. Solche Magnetfelder
überschreiten sogar die Epidermis, die äußeren Begrenzungen des Körpers und
erreichen auch die Nervenkreise anderer Personen.
Will man die richtige
physikalische Ursache der Kräfte, die aus dem Inneren des Menschen heraustreten
zu etwas zuordnen, wie es die
wissenschaftliche Notwendigkeit erfordert, so muss man auch die bereits
bewiesene elektromagnetische Strahlung in Betracht ziehen.
Das ganze Nervensystem
verzweigt sich in jedem Körperteil und durchzieht alle Sinnesorgane, den
Bewegungsapparat und die zentralen und peripherischen vegetativen Organe mit
Nervenbahnen, die diese mit elektrischen Strömen betätigen und regulieren.
Man schließt daraus, dass
die Krankheit eine elektrische Funktionsstörung mit sich bringt und dass die
normalen Funktionen, also auch die Gesundheit, auf zwei Arten wieder
hergestellt werden können. Erstens durch die Einnahme von Medikamenten, oder zweitens
dadurch, dass man die elektrischen Ströme jener Nerven, die die peripherischen
Drüsen erregen verändert, so dass die chemische Ausschüttung von Hormonen,
Vitaminen, Antikörper, Atomen und verschiedenen Molekülen beschleunigt oder
verzögert wird.
Unsere unsichtbaren,
geistigen Ärzte behaupten, dass folglich das Heilmittel darin besteht, auf jene
psychophysische Verbindung einzuwirken, die die geeignete Substanz enthält und
die diese, wenn sie auf richtige Art und Weise angeregt wird, im geeigneten
Moment aussendet.
„Nicht außerhalb des
Menschen, sondern in der Natur, die ihn umgibt und zu der er auch gehört,
findet man die beste Medizin. Medikamente bioplasmatischer Natur, die noch
nicht angegriffen oder verschlissen worden sind, wenn man nur auf die Plexus
und physischen Organe einwirken soll; Medikamente pflanzlicher oder tierischer Herkunft, wenn es notwendig ist, die
klassische „Wiederherstellungsmethode“ anzuwenden! Vorausgesetzt, dass es noch
nicht zu spät ist. Falls es notwendig sein sollte, möchte ich noch klarstellen,
dass die geistigen Ärzte, wenn sie eingreifen, keine Wunder vollbringen,
sondern sie nehmen „Korrekturen“ gewisser natürlicher Prozesse, die
fehlgeleitet waren, vor.
Das betrifft auf besondere
Art und Weise die „spiritistische Psychologie“ die danach strebt, die Kräfte
des Patienten zu steuern, indem sie sie aus den falschen Kanälen herausziehen
und in die richtigen Kanäle hineinleiten. Sie ersetzen dann für den benötigten Zeitraum
jene Kräfte, die von falschen Denk- und Handlungsweisen geschwächt und verschlissen
worden waren und der geistige Psychiater tut nichts anderes als unterrichten,
fast schon drillen, damit zumindest einige falsche, grundlegende
Verhaltensweisen korrigiert werden.
Die Kenntnisse, die den
geistigen Ärzten zur Verfügung stehen, sind nichts anderes als das Ergebnis der
äußerst genauen Kenntnis der Gesetze, die die Natur regeln und auf denen sie
fußt.
Das Nervensystem des
Menschen, insbesondere das sympathische Nervensystem, das die unfreiwilligen
Bewegungen und Prozesse regelt, ist für die geistigen Ärzte der Dreh- und
Angelpunkt, auf den sie entweder als Mittel des Austausches, oder als
Energiekanal, durch den sie gewisse Kräfte lenken, einwirken können.“
Zu den bei Vita Nuova studierten und
auch praktizierten Techniken für eine Wiederherstellung des psychophysischen
und energetischen Gleichgewichts kommt noch eine Behandlung mit „energetischen
Schritten“, die der erfahrene Ausführende anwendet, indem er einen Augenblick
lang an die Stelle des schwachen oder blockierten Willen der Person tritt.
Dabei beschleunigt er die natürlichen Entladungsprozesse, die von einem
Spannungsüberschuss verändert wurden und entlädt eine Anhäufung von Strömen im
Netzwerk und in den Körperplexus, um den normalen Energiezufluss zu den Organen
wiederherzustellen und zu gewährleisten.
Unter natürlichen
Entladungsprozessen versteht man jene Mechanismen, die es gestatten, durch
Ruhe, Schlaf und Entspannung mit einer natürlichen Willenshandlung rationale
und irrationale psychische Konflikte zu entladen.
Die Pharmaka, die die
Tätigkeit des Nervensystems hemmen und den Körper mit unnatürlichen Prozessen
komprimieren, verändern das heikle Gleichgewicht dieses Mechanismus, indem sie
auf den Willen gegenteilig einwirken. Sie schließen also den Willen aus und
blockieren die Energie in den Hauptkanälen, weil sie den Verstand oder besser
gesagt das Nervensystem, das dessen Mechanismen regelt, ruhigstellen, bzw.
einschläfern.
Welches Hilfsmittel oder
welche Vorbeugungsmaßnahmen empfiehlt also die spiritistische Psychologie auf
der Grundlage der bis heute erhaltenen Erkenntnisse und Erfahrungen?
Man sollte die natürlichen
Entladungsprozesse fördern und dabei den Gedanken auf eine Art und Weise
leiten, dass er den sich stellenden Problemen mit der gebührenden mentalen
Gelassenheit entgegentritt und dass er die Emotionen bestmöglich kontrolliert,
sie zwar nicht unterdrückt, aber daran hindert, dass sie mit ihren
Energieentladungen den Körper miteinbeziehen.
Durch die Anwendung der
Atem- und Entspannungstechniken kann man dazu beitragen, die Durchlässigkeit
des Nervennetzes zu gewährleisten.
Den Willen zu erziehen und
hinzuleiten, dass er sich dahingehend ausdrückt, dass der Geist – statt
Konzepten zu folgen – die einseitig wahrgenommenen Daten nochmal überarbeitet,
sich dem Vergleich stellt und es dem Willen, dem Merkmal der geistigen
Persönlichkeit, genügend Raum lässt, um den freien Willen wirklich in die Tat
umzusetzen.
© Wieslster
Witold
Übersetzung aus dem Italienischen:
Brunhilde Miriam Bertotto
Studienobjekt Mensch:
Das elektrische Labyrinth
In diesem Artikel werden wir
auf einige Funktionen des Nervensystems näher eingehen und zwar indem wir die Einzelbetrachtungsmethode
anwenden, d. h. wir klammern das Nervensystem zunächst von allen anderen
Systemen aus, später betrachten wir dann die Auswirkungen und Reaktionen und
gliedern es wieder in die Gesamtheit Mensch ein. Hierzu bedienen wir uns der
neuesten Entdeckungen und Erkenntnisse aus dem Bereich der Naturwissenschaften
und der experimentellen Ergebnisse, die Vita Nova in seinem „Laboratorium“
erzielt hat.
„Die Kraft steht ganz für
sich selbst und ist alles in jedem Teil von ihr. Kraft ist nichts anderes als
eine spirituelle Tugend, eine unsichtbare Macht, die durch zufällige Gewalt von
sensiblen Körpern im Unsensiblen erzeugt und eingeflößt wird, wodurch diesen
Köpern etwas mit dem Leben Vergleichbares verliehen wird. Dieses Leben ist ein
wunderbares Unterfangen, weil es den Ort und die Form von allen geschaffenen
Dingen bezwingt und verwandelt; es läuft wütend seiner Zerstörung entgegen wird
sich mittels dieser Ursachen unterscheiden.“
Leonardo da Vinci
Holismus
und Reduktionismus
In der westlichen Welt
bewegte sich die wissenschaftliche Denkweise bis Ende des 19. Jahrhundert im „reduktionistischen“ Sinn weil man
glaubte, es sei notwendig, jedes x-beliebige Problem in seine einzelnen
Bestandteile zerlegen zu müssen, um es lösen zu können.
Der Reduktionismus wurde
also bei allen Wissenschaften und Problemen in der Hoffnung angewendet, das
ganze System verstehen zu können, wenn man das Funktionieren der einzelnen
Organisationsebenen studiert.
Auch heute hat sich diese Herangehensweise
nicht geändert; leider betrachtet jeder Spezialist nur eine einzelne, von den
anderen ausgegrenzte Organisationsebene.
Der Biologe studiert in
einer Kultur oder einem Gewebeteil separate Zellen. Der Physiologe studiert ein
einzelnes Organ oder ein einzelnes System: das Nervensystem, das endokrine
System, das Immunsystem, etc. Der Ethologe studiert die Verhaltensweisen der
Tiere, der Psychologe das Verhalten der Menschen, der Soziologe beobachtet die
Gesellschaft und der Ökonom die Produktionstätigkeit letzterer, wohingegen der
Politiker versucht, die Massen zu führen und zu kontrollieren.
Keiner von ihnen weiß, was
der Andere bei der Erforschung der Organisation herausgefunden hat, der er sich
gewidmet hat.
Ist es wirklich derart unmöglich,
anders vorzugehen?
In diesen komplexen Systemen
üben in der Tat unzählige Faktoren ihren Einfluss aus, deshalb muss man, wenn
man die verschiedenen Organisationsebenen gut beobachten und verstehen will, diese
trennen und studieren, indem man jedes Mal nur einen Faktor verändert. Diese
Herangehensweise ist sehr vorteilhaft, aber leider hilft sie nicht, die Dynamik
der Gesamtheit der Strukturen zu verstehen.
Auf diese Art und Weise ist
man nicht in der Lage, die zwischen den verschiedenen Systemen bestehenden
Beziehungen zu erkennen. Alle Bruchstücke des Puzzles, die vorher aussortiert
und einzeln studiert wurden, sind immer noch verstreut und wahrscheinlich
müssen viel noch erst entdeckt werden.
Der nachfolgende Schritt, nämlich
diese Bruchstücke wieder zu vereinen und so ein umfassenderes Gesamtbild der
Realität zu erhalten, wird nur von wenigen erahnt.
In seinem Werk „Gödel, Escher, Bach“ hat Douglas Hofstadter
die Unterschiede zwischen Holismus und Reduktionismus erläutert.
In „Flucht der Ameise“
veranschaulicht er klar und deutlich anhand der Ereignisse in einem
Ameisenhaufen die Fallen, in die man tappen kann, wenn man eine Ebene mit der
anderen verwechselt.
Wie wir alle wissen, haben
die Ameisen eine vielschichtige und äußerst gut organisierte
Gesellschaftsstruktur, die auf Arbeitsteilung und gemeinsame Verantwortung
fußt. Obwohl jede einzelne Ameise über eine sehr begrenzte Sammlung von
Verhaltensweisen verfügt, zeigt die Gesamtheit der Ameisen – der Ameisenhaufen
– eine bemerkenswert zielgerichtete und intelligente Aktivität.
Der Bau des Ameisenhaufens
erfordert eine umfassende und komplexe Planung und es ist offenkundig, dass
keine Ameise allein ein geistiges Bild von der Gesamtplanung hat: jede Ameise
ist nichts anderes als ein Roboter, der dazu programmiert wurde, einfache
Arbeiten auszuführen. Wenn wir aber den „ganzen“ Ameisenhaufen betrachten,
taucht ein komplexes Konzept vor uns auf. Auf dieser holistischen Ebene
offenbaren sich „aufstrebende“ Merkmale wie z.B. die zielgerichtete
Verhaltensweise und Organisation. Insgesamt gesehen handelt es sich um ein
Konzept.
Laut Hofstadter
widersprechen sich diese beiden Ebenen nicht. Die Frage, ob die Welt durch
Holismus oder Reduktionismus verstanden wird, ergibt keinen Sinn.
Es hängt davon ab, was man
erkennen will, weil es sich um zwei verschiedene, sich aber ergänzende
Gesichtspunkte handelt und jede ist auf ihrer Ebene effektiv.
Bei den biologischen Systemen
streitet es niemand ab, dass es sich bei einem Organismus um eine Gesamtheit
von Atomen handelt. Der Fehler liegt darin, in ihm nichts anderes zu sehen, als
eine Gesamtheit von Atomen. Der grundlegende Einwand hierzu ist, dass wenn man
ein lebendes Wesen beseitigt indem man behauptet, es handle sich ja nur um eine Anhäufung von
Atomen, die sich zufällig aus zufälligen Ereignissen gebildet hat, dann bringt
das eine Abwertung unser eigenen Existenz mit sich.
Eine neue Wissenschaft
liefert uns hierzu ein Beispiel: die Psychoneuroimmunologie. Sie entstand erst
vor kurzem dank einer Gruppe amerikanischer Ärzte der Harvard Medical School. Diese
junge, medizinische Wissenschaft erforscht den Einfluss des Geistes auf den
Körperzustand des Menschen.
Forschungen haben die enge Beziehung zwischen Psyche,
Nervensystem und Immunsystem an den Tag gebracht und bewiesen, wie wohltuende
oder zerstörerische Gefühle, Verhaltensweisen und Stress den Gesundheitszustand
oder die Behandlung von Krankheiten beeinflussen können.
Die breite Zustimmung und
zahlreichen Erfolge die diese Forschungen erzielt haben, sind im Wesentlichen
einer anderen Betrachtungsweise des Menschen zu verdanken. Der Mensch gesehen
als Ganzes, als eine psychische, biologische und physische Gesamtheit und ohne
wieder den klassischen Fehler einer Methodik zu begehen, bei der nur ein System
ausgegrenzt und studiert wird, um dann zu behaupten, dass dieses System sich
genauso verhält und funktioniert wenn es sich wieder an seinem Platz, zusammen
mit den anderen Systemen, befindet.
In diesem Artikel werden wir
uns mit einigen Funktionen des Nervensystems näher beschäftigen. Wir werden die
reduktionistische Methode anwenden, das System erst von den anderen Systemen
ausgrenzen, danach wieder in die Gesamtheit Mensch einsetzen und die
Auswirkungen und Beziehungen beobachten.
Dabei bedienen wir uns den
neuesten Entdeckungen der verschiedenen Naturwissenschaften und den Ergebnissen
der Erfahrungen die Vita Nuova in seinem „Laboratorium“ erzielt hat.
In der Tat, in den meisten
Fällen, wenn das Nervensystem zunächst ausgegrenzt und studiert und dann wieder
mit dem Organismus in Verbindung gebracht wurde, hat man festgestellt, dass die
vorher beobachteten Auswirkungen eben nicht denen ähneln die erzielt werden,
wenn das Nervensystem in die Gesamtheit eingefügt ist. Wenn man die
Wechselwirkungen und die ständigen Austausche, die zwischen den Systemen
untereinander stattfinden nicht beachtet, ist es fast unmöglich, sich ein
reales Bild von der ganzen Gesamtheit zu machen.
Wir wissen genau, wie
wichtig es ist, das Nervensystem als wesentliche Primärstruktur – die in der
Lage ist, innere und äußere Impulse zu empfangen und zu senden, welche dann zu
jenen Informationen werden, denen sich
ein Wesen bedient um zu überleben, zu lernen und sich zu entwickeln – zu
kennen und dieses Wissen durch Studium zu erweitern.
Ohne diese Grundkenntnisse
wäre es unmöglich sich in das Studium des Menschen zu vertiefen, weil dann die
Funktionen und Beziehungen mit den anderen Systemen nicht dabei sein würden.
Dadurch würde eine wichtige
Variable vernachlässigt, was uns zu groben Auslegungsfehlern führen könnte.
HISTORISCHE
ANZEICHEN
Das Problem der
Nervenkommunikation war über lange Zeit Gegenstand ideologischer Abhängigkeit.
Erst Aristoteles und dann Galenos behaupteten, dass ein subtiler „Lufthauch“
durch die Nervenkanäle fließt. Isaac Newton, der von „nicht greifbarem Äther“
sprach trug dazu bei, dass die Nervenfunktion zu etwas Geheimnisvollen wurde,
weil ihr Lebenskräfte zugeordnet wurden, die dem menschlichen Verständnis
entglitten.
Nach Galvanis berühmten
Beobachtungen der tierischen Elektrizität, änderte sich die Situation
drastisch. Der italienische Wissenschaftler hatte im Jahre 1771 beobachtet,
dass die Entladung statischer Elektrizität, die aus den sogenannten
Leyda-Flaschen stammte, die Zusammenziehung eines Muskels erzeugen kann. In der
Folgezeit bemerkte Galvani, dass analoge Kontraktionen auch ohne statische
Elektrizität erfolgen, wenn die äußersten Punkte eines Bogens aus zwei
verschiedenen Metallen die Lumbalnerven oder Oberschenkelmuskeln berühren. Um
sich dieses Phänomen – analog zu dem Vorhergehenden aber ohne elektrische
Induktion – zu erklären, dachte Galvani, der Körper des Frosches sei eine
Elektrizitätsquelle und der zweimetallige Bogen hätte keine andere Funktion als
jene, die Entladung durch den geschlossenen Stromkreis hervorzurufen. Eine
Entladung, die durch die Nervenstränge geleitet wird und so die
Muskelkontraktionen verursacht.
Alessandro Volta
interessierte sich sofort für diese Experimente und dachte stattdessen, dass
die Elektrizität nicht von den Fröschen erzeugt würde sondern von dem
zweimetalligen Bogen, unter den sie gesetzt wurden.
Wie ja allgemein bekannt
ist, hatten die beiden unterschiedlichen Auslegungen der beiden großen
Wissenschaftler leidenschaftliche Diskussionen in den damaligen
wissenschaftlichen Kreisen zur Folge.
Nach verschiedenen
Vorkommnissen erreichte die Streitfrage ihren Höhepunkt durch zwei unvorhergesehene
Ereignisse: Galvanis Tod und Voltas Entdeckung der Batterie gegen Ende des
Jahres 1799.
Nachdem Galvanis Stimme
erloschen und bewiesen war, dass man mit der Batterie Elektrizität erzeugen
kann, erntete Volta die Lorbeeren, die Auseinandersetzungen hörten auf und
keiner wagte es mehr zu behaupten, dass im Körper der Tiere elektrische Ströme
erzeugt werden können, durch die sich die Muskeln zusammenziehen.
Hätte der großartige Biologe
aus Bologna weitergelebt, dann hätte er sich wahrscheinlich auch durch die
Entdeckung der Batterie nicht geschlagen gegeben. Er hätte seinem erhabenen
Rivalen widersprechen können, dass nämlich auch lebendige Frösche ohne
zweimetalligen Bogen aus freien Stücken die Muskeln zusammenziehen.
Man muss sich darüber einig
sein, dass die Nerven von elektrischem Strom durchlaufen werden, der nur in
ihrem Körper erzeugt worden sein kann.
Physik und Neurologie hätten
bei ihren Forschungen ein gemeinsames Ziel verfolgen und die Beziehungen
zwischen physischen und biologischen Phänomenen erklären können, aber die
Auseinandersetzung über „tierische Elektrizität“ und „metallische Elektrizität“
sollte erst 1838 von Carlo Matteucci beigelegt werden und zwar durch den
Gebrauch des Galvanometers, einem Messinstrument, mit dem er beweisen konnte,
dass Nerven und Muskeln Elektrizität erzeugen und leiten.
Zehn Jahre später erbrachte
Emil du Bois-Reymond, ein deutscher Gelehrter, den endgültigen Beweis, dass der
„Lufthauch“ von Aristoteles und Galenos nichts anderes ist als eine Gesamtheit
von elektrischen Phänomenen. Das Signal, das am Nerv entlang läuft, dann in die
Muskeln gelangt und eine Kontraktion verursacht, ist ein elektrischer Strom,
der Aktionspotential genannt wird.
ELEKTRISCHE
IMPULSE
Jede lebende Zelle ist von
einer halbdurchlässigen Membrane umhüllt, die sie von dem sie Umgebenden
trennt. Diese Membrane ist wie eine Art Sieb und besteht aus Maschen
veränderlicher Größe: die Maschen können sich tatsächlich in einigen Fällen
erweitern, um Ionen herein- oder herauszulassen, die die Maschen unter normalen
Bedingungen nicht durchqueren könnten.
Ionen sind positiv oder
negativ elektrisch geladene Atome und die Membrane eine Art von Wand, die zwei
Ladungen mit unterschiedlicher Intensität voneinander trennt.
In den Zellen und auch
außerhalb befinden sich Natrium,- Kalzium- und Kalium-Ionen, die ständig die
Zellmembrane durchqueren. Dank dieses Kommen und Gehens von Ionen ändern sich
die elektrischen Potentiale entlang der Faser, an der die elektrischen Impulse
laufen.
Jüngste Forschungen haben
ergeben, dass es Pumpenproteine gibt, die auf der ganzen Membrane der
Nervenzelle verstreut sind und deren Aufgabe es ist, Kalium in ihr Inneres zu
pumpen.
John Ecclse, ein
Neurophysiologe, der einen wertvollen Beitrag zur Kenntnis der Neuronen und der
Synapsen geleistet hat, stellte als Erster die Hypothese auf, dass es eine Art
„Pumpe“ gäbe, die diese Arbeit im Inneren der Zelle ausführt.
Bei den Natriumionen ist
stattdessen das Gegenteil der Fall. Ihr Gleichgewichtspotential liegt weit
entfernt von dem Ruhepotential der Membrane. Sie würden in das Innere des
Neurons hineinstürzen, wenn es nicht die „Natriumpumpe“ gäbe, die die
Natriumionen ständig vom Inneren der Zelle nach außen transportiert und dadurch
die Potentialdifferenz zwischen dem Inneren und Äußeren des Neurons
gewährleistet, damit das optimale Niveau auf -70 mV gehalten wird.
Bis jetzt haben wir das Neuron im Ruhepotential betrachtet,
wie wir aber wissen, sind Neuronen erregbar. Infolge eines Reizes, z.B. einer
geringfügigen Entladung, die wir an seine Oberfläche kommen lassen, wird sein Ionengleichgewicht
erschüttert. Die
Natriumionen dringen tatsächlich in das Innere der Zelle ein und verändern dadurch
ihre elektrische Ladung von – 70 mV auf + 50 mV im Vergleich zu außerhalb: es
erfolgt also eine Potentialänderung.
In ungefähr einer
Tausendstelsekunde wird das Äußere der Nervenzelle negativ, weil ein Natriumionenstrom
das Innere des Neurons überschwemmt hat. Nun tritt die Natriumpumpe in Aktion,
die die negative elektrische Ladung wiederherstellt, die das Innere der
Nervenzelle im Ruhepotential charakterisiert.
All diese ionischen und
elektrischen Phänomene können auf dem Bildschirm des Oszilloskops sichtbar
gemacht werden und zwar in Form einer spitzen Welle, die ca. eine
Tausendstelsekunde dauert. Diese Welle stellt das sogenannte Aktionspotential
dar, d. h. die Gesamtheit der elektrischen Veränderungen die einem Neuron vor
sich gehen, wenn es erregt ist.
Ein Neuron charakterisiert
sich nicht nur durch seine Fähigkeit erregbar zu sein, d.h. seinen
bioelektrischen Zustand verändern zu können, sondern auch dadurch, dass es den
Impuls nach außen weiterleiten kann, bis dass Synapsen erreicht werden.
Und genau in diesen winzigen
Knöpfchen kommt der elektrische Strom zum Stillstand: genau da ändert sich die
Form der Signale und der elektrische Code wird in einen chemischen verwandelt.
Die Anfangssignale werden
also entlang des Axons (langer, schlauchartiger Nervenzellfortsatz) elektrisch
übertragen, aber die Kommunikation der Zellen untereinander erfolgt danach
durch chemische Substanzen, die von einer zur anderen überwechseln. Es ist als
ob ein Neuron auf das Nachfolgende einwirkt indem es chemische Substanzen
spritzt und diese Chemiebrücke fügt den Möglichkeiten des Neurons eine neue
Dimension hinzu.
Warum hat die Physiologie
von Anfang an nur ihre Studien der biochemischen Funktionen der Neuronen
verstärkt und so eine große Lücke über die grundlegende Primärursache, den
elektrischen Impuls, gelassen?
Wenn das Nervensystem mit
seinem Netzwerk aus Leitungen und seinen Organen von elektrische Strömen
durchlaufen wird, könnte der menschliche Organismus dann nicht den Gesetzen der
Physik, der Elektrizität und dem Magnetismus unterliegen?
DIALOG
ZWISCHEN DER PSYCHOBIOPHYSIK UND DER PHYSIOLOGIE
Jahrhundertelang und bis in
die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts haben sich die Chirurgen Gedanken darüber
gemacht, wie man die kranken Organe „herausschneiden“ könnte. Dann habe sie
begonnen, diese mit Spenderorganen oder künstlichen, von Menschenhand
gefertigten, dem menschlichen Geist entsprungenen und aus von Menschen
erfundenen Materialien hergestellten Prothesen zu ersetzen.
Für den
Durchschnittsmenschen begann die Ära der Herzprothesen mit dem Einsetzen der
ersten künstlichen Herzklappe (Jarwik-7) bei Barney Clark am 2. Dezember 1982.
Damals hat die öffentliche
Meinung der halben Welt 112 Tage in Folge über diesen Plastikgegenstand
gesprochen. Vielen erschien es unglaublich, dass ein technisches Produkt, möge
es noch so ausgefeilt sein, die Funktionen des menschlichen Herzens ersetzen
könne.
Seit Jahren arbeitet man in
der Abteilung „Artificial Organs“ der Universität von Utah an einem künstlichen
Herzen, das man in den Brustkorb einer Person einpflanzen kann.
In diesen Prothesen wird
eine kleine Elektropumpe von einer tragbaren Batterie gespeist, die an einem
Gürtel befestigt werden kann. Die ganze Vorrichtung, die eigentlich wie ein
elektrohydraulischer Kraftumwandler funktioniert, wiegt nur 80 g, nimmt 30
Kubikzentimeter Platz ein und ist mit einem unentbehrlichen Kühlsystem
versehen.
Bei dieser Vorrichtung würde
die Haut von elektrischen Drähten durchquert, die kleiner und biegsamer als
Pressluftröhren sind. Dadurch wird das Infektionsrisiko an den Stellen, an
denen die Haut von ihnen durchlaufen wird, auf ein Minimum reduziert.
Das ambitionierteste Projekt
ist eine Prothese, die von einer in die Bauchhöhle eingepflanzten Batterie
betrieben wird, die mittels einer Funkfrequenzvorrichtung aufgeladen werden
kann.
Die höchstentwickelten Hörgeräte sind jene, die man
einpflanzen kann und sie beinhalten ein Mikrofon, einen elektronischen
Minicomputer zur Analyse und Umwandlung der Töne in elektrische Signale und
schließlich ein Übertragungssystem, um die Töne in eine Elektrode abzuleiten,
die komplett im Innenohr, in die Ohrschnecke eingepflanzt wird. Im Inneren
dieser kleinen Struktur erfolgt die Umwandlung der akustischen Signale in Nervenimpulse,
die über die Nervenfasern des Hörnervs zum Gehirn gelangen.
Ein derartiges Gerät hat
William House vom Ear Institute of Los
Angeles entworfen und gebaut.
Die am weitesten
fortgeschrittene Sehhilfe ist jene, für die William Dobelle von der Abteilung Artificial Organs von der Columbia
Universität ein Herstellungsverfahren entwickelt hat: das elektronische Auge.
Hierbei handelt es sich um eine Vorrichtung,
die anstatt des unbrauchbaren Organs in die Augenhöhle eingesetzt wird und in
deren Mitte sich eine Fernsehkamera befindet, die in der Lage ist, Lichtsignale
aufzufangen und sie an eine Vorrichtung zu senden, die sie dann interpretiert.
Übrigens hat Dobelle bereits
einige beträchtliche Erfolge erzielt. Die neurophysiologischen Grundlagen, auf
denen der Wissenschaftler sein künstliches Auge aufbaut, sind ziemlich einfach.
Normalerweise, wenn man in die Hinterhauptzone des Gehirns, wo die Sehsignale
ankommen Elektroden einsetzt und wenn man dann kleine, elektrische Impulse
dorthin sendet, dann nimmt die Person besondere Lichtpunkte (Funken) wahr, die
sogenannten Phosphene.
Man dachte also, dass wenn
das Entsenden und der Empfang von elektrischen Signalen organisiert und kodifiziert
wären, die Person ihre Umwelt wieder sehen könnte, wenn auch nicht deutlich. Man
bräuchte also auch eine Vorrichtung, die die Lichtsignale in elektrische
Impulse umwandelt, etwas Ähnliches wie die von Dobelle erdachte Fernsehkamera,
auch für das menschliche Auge.
Im Bereich der
orthopädischen Prothesen hat der technische Fortschritt ebenfalls bedeutende
Erfolge erzielt. Holz und Eisen wurden durch besonders widerstandsfähiges
Kunststoffmaterial, Harze und sehr leichte Metalllegierungen ersetzt.
Die modulare Bauweise hat
den Einzelblock verdrängt und schließlich gestattete die Mikroelektronik den
Bau von Kontrollsystemen, die ein weiteres und feineres Bewegungsspektrum
ermöglichen. Die mikroelektrischen Prothesen werden von Vorrichtungen in Gang gesetzt,
die die bioelektrischen Signale der noch im Stumpf der Gliedmaße verbliebenen
Muskeln erweitert und regelt.
Jede noch so kleine
Muskelbewegung, die wir ausüben, ist in der Tat mit einem elektrischen
Potenzial verbunden, welches die Summe der Potenziale sehr vieler Muskelzellen
ist. Aus je mehr Zellen sich die Summe zusammensetzt, desto höher ist das
Potenzial. Die von besonderen, auf der
Haut platzierten Sensoren empfangenen und zweckmäßig erweiterten und
integrierten Potenziale setzten einen Mikromotor in Gang, der die Prothese
„einschaltet“. Durch kleine Bewegungen mit dem Stumpf bewegt sich deshalb dann
die Prothese.
Diese jüngsten Beispiele von
Entwurf, Bau, Installierung und Gebrauch von mechanischen, mikroelektrischen
und mikroelektronischen Prothesen und die bis heute erzielten brillanten
Ergebnisse geben den Theorien und Experimenten der Psychobiophysik recht.
(Siehe Vita Nuova Nr. 57.)
In seiner wissenschaftlichen
Abhandlung La Teoria delle Apparenze
(die Theorie der Erscheinungen) erklärt und beweist der Ingenieur Marco
Todeschini, dass das Nervensystem und die Organe des menschlichen Körpers und
alles was mit ihm zusammenhängt, vom elektrischen Strom in Gang gesetzt
Strukturen und Apparate sind.
Die Sinnesorgane
funktionieren also wie Oszillatoren die mitschwingen, wenn sie von gleichen
oder wechselnden Belastungen (Schwingungen) von außen getroffen werden und sie
übermitteln sie dem Gehirn über die Nervenstränge.
So wird also die Auffassung der klassischen Physiologie umgestürzt,
weil sie nämlich vermutet, die Nerven seien die Leiter von Nervenreizen
obskurer Natur, währenddessen bei Untätigkeit der Sinnesorgane, die
dazugehörigen Nerven von elektrischen Strömen durchlaufen werden.
Außerdem bestätigt sich die
Auffassung, dass die Sinnesorgane weder Empfindungen von Kraft, Elektrizität,
Klang, Wärme, Licht, Geschmack, Geruch, etc. empfangen, noch an das Gehirn
übermitteln können. Wie wäre es sonst möglich, dass eine eingepflanzte,
elektromechanische Prothese Empfindungen übermittelt?
Wäre es nicht logischer
davon auszugehen, dass die Sinnesorgane Schwingungen empfangen, welche
umgewandelt und dann als elektrische Impulse an das Gehirn übermittelt und
nachfolgend „nur“ von der Psyche verarbeitet werden?
Diese Feststellungen zwingen
uns davon auszugehen, dass der menschliche Organismus und somit auch das
Nervensystem zu einem rein physischen Konzept gehören, das nicht nur den
biochemischen Gesetzen unterliegt, sondern in erster Linie den Gesetzen der Elektrizität und des Magnetismus.
Die Psychobiophysik sieht
den menschlichen Organismus als elektrisches System an, das aus drei
grundlegenden Elementen besteht:
-
einer Batterie zur Produktion elektrischer
Energie, bestehend aus der zerebrospinalen Gruppe;
-
einem Transportkomplex für die elektrische
Energie, bestehen aus der Gesamtheit der Nervenbahnen und
-
einer Ladung, d.h. einer elektromagnetischen
Gruppe die in der Lage ist, alle mechanischen Funktionen des Organismus zu
erledigen und die man im Muskelgewebe vorfinden kann.
Anatomisch gesehen besteht
die graue Masse des Rückenmarks aus einer Verdichtung von Milliarden von
Neuronen, die wie elektrische Batterien aufgebaut sind und auch so
funktionieren, Volta’sche Säulen die, wenn sie in einer Reihe miteinander
verbunden sind, die leistungsstärkste elektrische Batterie des Nervensystems
sind.
Eine allgemeine „elektrische
Stromversorgungszentrale“ für alle Kreisläufe und Nervenorgane des menschlichen
Körpers.
Das Gehirn, das Kleinhirn
und das Rückenmark werden als ein elektrizitätserzeugendes System angesehen:
zentrale Batterien, die die gesamte, für das Funktionieren der Muskelgruppen
notwendige, Energie erzeugen.
Das zentrale Nervensystem
bezieht Energie vom Rückenmark und übermittelt Elektrizität an die
willkürlichen Organe (Muskeln) die, als Teil einer Reihe von elektrischen, vom
Gehirn abgehenden Kreisläufen, durch den Willen betätigt werden können.
Das autonome Nervensystem
(Sympathisches und Parasympathisches) wird stattdessen direkt von den Batterien
(Neuronen) des Rückenmarks gespeist und sendet elektrischen Strom an die
entsprechenden Organe (Herz, Lunge, Leber, Nieren, Därme, etc.), die wie kleine
elektrische Motoren vom Gehirn unabhängig funktionieren.
Man muss die enorme
Bedeutung der Verbindung zwischen autonomem und sympathischem Nervensystem
hervorheben: wenn das Herz zum Beispiel von starken, von der Psyche kommenden
Gefühlen beansprucht wird, verändern die Ströme den Rhythmus des Herzschlages
und zwingen das Herz zu einer Superpumpleistung.
Das Gehirn ist die wichtigste
elektromagnetische Zentrale unseres Organismus. Es ist Sitz und Ursprung
elektrischer Wellen (Schwingungen) mit besonderen Frequenzen:
Beta -
von 14 bis 30 Zyklen/Sekunde
Alpha -
von 8 bis 13 Zyklen/Sekunde
Theta -
von 4 bis 7 Zyklen/Sekunde
Delta -
von 0,5 bis 3,5 Zyklen/Sekunde.
Es wurde festgestellt, dass
die elektrische Aktivität des Gehirns, so wie sie auf dem Elektroenzephalogramm
erscheint, nichts anders ist als ein entfernter und lückenhafter Reflex der
elektrischen Potenziale, die die Neuronen beleben.
Jedwedes Neuronenaggregat
ist in der Tat und unter einigen Bedingungen, mit der Möglichkeit versehen, eine
spontane Aktivität mit wechselnden Frequenzen in Gang zu setzen.
Bei Ruhestellung des
Organismus entstehen im Kleinhirn schwingende Ströme, fast tragende Wellen die
– wenn die Person von einem Zustand der Ruhe und Entspannung, in einen Zustand
emotiver Anspannung übergeht – modulationsfähig sind.
Diese Betrachtung ist
ausschlaggebenden und muss berücksichtigt werden, weil das zerebrale
Schwingungssystem, welches Ströme von schwingenden Frequenzen mit den Rhythmen
Beta, Alpha, Theta und Delta erzeugt, die vom Willen der Person verändert und
moduliert werden können.
Diese Ströme sind also dazu
bestimmt, das Netzwerk der Nerven zu durchlaufen und demzufolge das
Gleichgewicht wiederherstellen oder aber verheerende Auswirkungen haben können.
Außerdem sollte
hervorgehoben werden, dass der Gebrauch des vom zerebralen System erzeugten
Wechselstroms (ins Gleichgewicht bringend) dem Einzelnen grundlegende Vorteile
bietet. Einerseits erzeugen Wechselströme keine elektrolytischen Wirkungen,
wenn sie durch die Gewebe fließen und können somit auch keine Zellen und
Moleküle zerstören, wie es beim Vorhandensein von Gleichstrom der Fall wäre. Andererseits
hat der Wechselstrom für die praktischen Wirkungen den Vorteil, dass er die
vollständigste und rationalste Nutzung der Phänomene mit elektromagnetischer
Induktion gestattet.
Wir möchten daran erinnern,
dass die medizinische Wissenschaft sich bei der Behandlung vieler Pathologien
bereits modernster Geräte bedient, die dieses Prinzip nutzen: Elektrostimulation
zur Zurückgewinnung der Muskeltätigkeit, elektromagnetische Therapie,
verschmolzene elektrische und magnetische Felder bei Kreislauf- und
Gelenkerkrankungen, Iontophorese, bei der Arzneistoffe zur Schmerzbehandlung in
einen Stromkreis eingebracht werden, Marconi-Therapie, etc.
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